Gemälde mit rotem Fleck, Wassily Kandinsky (1914-)
Die Komposition als Ganzes, die zu einer gewissen Destabilisierung beiträgt, hat keine Verbindung zur materiellen Welt und geht von einem roten Fleck aus, der flach und perfekt definiert gemalt ist. Dieser Fleck ist eine Anspielung auf die rote Ecke der russischen izbas (Hütten), wo die Schutzikone angebracht ist.
Die Farben sind von unterschiedlicher Dicke und Tiefe, schweben voreinander und sind stellenweise mit sehr grafischen farbigen und schwarzen konvergierenden Linien bedeckt. Der trapezförmige Doppelbogen im oberen Teil des Gemäldes verbindet zwei wesentliche Schwerpunkte: den roten Fleck, der den Eindruck erweckt, als wolle er zum Kreis werden, was später zu einem Charakteristikum von Kandinskys Werk wurde, und den anderen Schwerpunkt, der eine Explosion von farbigen Formen auf schwarzem Grund darstellt.
