Die Kartenfritzen, Caravaggio (1595) In Die Kartenfritzen sind die Spieler mit einer Partie Primero beschäftigt, einem Vorläufer des Pokers. Links ist der Betrüger in seine Karten vertieft, ohne zu bemerken, dass der ältere Kartenspieler seinem Komplizen mit einer erhobenen, behandschuhten Hand (die Fingerspitzen liegen frei, damit er die markierten Karten besser ertasten kann) ein Zeichen gibt. Rechts blickt der junge Betrüger erwartungsvoll in Richtung des Jungen und greift hinter seinen Rücken, um eine versteckte Karte aus seiner Hose zu ziehen. Caravaggio hat dieses Thema nicht als Karikatur des Lasters behandelt, sondern in einer romanhaften Weise, in der das Zusammenspiel von Geste und Blick das Drama der Täuschung und der verlorenen Unschuld auf höchst menschliche Weise hervorruft.
