Selbstbildnis in der Hölle, Edvard Munch (1903)
Das Selbstbildnis in der Hölle zeigt deutlich, wie Munch zu dieser Zeit seine Position als Mensch und Künstler wahrnahm: eine private Hölle.
Im Vordergrund hat Edvard Munch seine eigene nackte und ungeschützte Figur platziert. Der abstrakte Hintergrund ist mit wilden, ausdrucksstarken Pinselstrichen gemalt, die eine intensive, nervöse Atmosphäre hervorrufen. Die Farbskala reicht von Gelb/Orange zu Orange/Braun über Rot zu Schwarz und erinnert an Flammen und Rauch. Das große schwarze Feld links von der Figur bildet einen gewaltigen, bedrohlichen Schatten, der an ein Grab oder einen großen schwarzen Flügel denken lässt.
Der Kopf mit seiner dunklen Kontur ist flammend rot, während die Figur von unten beleuchtet zu sein scheint. Dadurch erhält die Haut einen wachsartigen Gelbton und betont auch die weißen Flächen der Augen. Der Lichteffekt trägt so zur unheimlichen Atmosphäre des Bildes bei. Ein roter Pinselstrich zieht sich wie eine Wunde über den Hals.
