Stilleben mit Zitronen in einem Weidenkorb, Juan de Zurbarán
Ein Weidenkorb wird mit frischen Zitronen gestapelt, die anscheinend gerade von einem Baum gepflückt wurden und deren Blätter noch anhaften. Blütenzweige - Zitronenblüten, rote Nelken, blaue Rittersporne, weiße Rosen, Taglilien und eine Tulpe - sind über die ganze Komposition verstreut.
Ein Stieglitz sitzt auf dem Rand einer zarten, mit Wasser gefüllten Porzellanschale, und eine einzelne Lilie schwimmt auf der Oberfläche. Diese sind mit ziemlicher Sicherheit symbolisch gemeint: Das Wasser und die Lilie verweisen auf die Reinheit der Jungfrau Maria, und der Stieglitz wird oft mit der Passion Christi (seine Folter und Kreuzigung) und dem Opfer in Verbindung gebracht.
Dies ist eines von etwa einem Dutzend überlieferter Gemälde von Juan de Zurbarán, dem Sohn des berühmten Malers Francisco de Zurbarán. Juan genießt es, die Textur eines jeden Gegenstandes zu vermitteln - grobe Zitronenschale, wachsartige Blätter, die reflektierende Oberfläche der silbernen Tazza. In diesem Stilleben gelingt es ihm, ein geradliniges Design mit einer bemerkenswert subtilen Handhabung der Farbe zu verbinden.
