Théodore Géricault (1791-1824) war ein einflussreicher französischer Künstler und einer der Wegbereiter der Romantik in der Malerei. Am bekanntesten wurde er durch sein Meisterwerk Le Radeau de la Méduse (1819), die dramatische Schilderung eines wahren Schiffbruchs, die die französische Öffentlichkeit schockierte. Géricault suchte in seinem Werk nach rohen Emotionen, Heldentum und menschlichem Elend, was ihn von seinen Zeitgenossen unterschied, die noch stark am Klassizismus festhielten.
Er war fasziniert vom menschlichen Körper, von Gewalt, Wahnsinn und der Zerbrechlichkeit des Lebens. Für seine Gemälde studierte er intensiv die Anatomie und besuchte Krankenhäuser und Leichenhallen. Trotz seines kurzen Lebens - er starb im Alter von 32 Jahren - hinterließ er ein kraftvolles Werk, das eine Brücke zwischen Neoklassizismus und Romantik schlägt. Sein Einfluss ist in den Werken späterer Künstler wie Delacroix und sogar moderner Maler zu erkennen, die das Expressive dem Akademischen vorziehen.
