Blumen in einer weißen Steinvase, Dirck de Bray (1671)
Für diesen Strauß hat de Bray nur Blumen ausgewählt, die zur gleichen Jahreszeit, nämlich zu Beginn des Sommers, blühen. Das Ziel des Künstlers war es also, einen natürlichen Strauß zu malen und nicht einen imaginären.
Die schlichte Schönheit dieses Straußes ist weit entfernt von den typischen, dicht gedrängten Kompositionen. De Bray hat die Höhe der Akeleien und Pfingstrosen meisterhaft mit den hängenden Morgenrosen ausgeglichen. Die Farbpalette ist kühn begrenzt, wobei die roten und weißen Blütenblätter einen dramatischen Kontrast zu dem dunklen, undurchdringlichen Hintergrund bilden. Diese Farbakzente sind geschickt arrangiert, wie z. B. der Marienkäfer, der auf Zehenspitzen über die Murmel läuft und einen intelligenten roten Kontrapunkt inmitten der blauen Noten setzt. Dieses Gemälde hat eine ruhige, mystische Qualität, die durch Details wie die Hummel, die sich leise hinter dem Topf versteckt, vermittelt wird.
