Meoto Iwa, Studie II. Verheiratete Felsen, Japan von Stefano Orazzini

Über "Meoto Iwa, Studie II. Verheiratete Felsen, Japan"

von Stefano Orazzini

Über das Kunstwerk

Die Meoto-Iwa-Felsen, auf Englisch "The Wedded Rocks", befinden sich vor dem Futami Okitama-Schrein in der Präfektur Mie, entlang der Ostküste der Ise-Halbinsel, Japan. Genauer gesagt, in der Nähe der Stadt Futami, etwa 15 Kilometer vom berühmten Ise-Schrein entfernt, einem der wichtigsten Schreine des Landes.

Der Tradition nach symbolisieren diese Felsen Glück für die Ehe und stehen für die heilige Verbindung zwischen Mann und Frau.

In der Shinto-Religion stehen die beiden Felsen für die Gottheiten Izanagi (Mann, der höchste Felsen) und Izanami (Frau, der niedrigste), die Götter, die nach dem alten mythologischen Text des Kojiki mit Hilfe eines Speers namens Amanonuhoko (die himmlische Hellebarde des Sumpfes) das Land aus dem Ozean erhoben und Japan erschufen.

Die beiden Felsen sind durch ein Seil aus Reisstroh namens Shimenawa verbunden, das einmal im Jahr im Januar mit einer Zeremonie ausgetauscht wird. An der Spitze des größten Felsens befindet sich ein kleines Torii-Tor.

Während der Sommersonnenwende kann man den Sonnenaufgang zwischen den beiden Felsen bewundern. Aus diesem Grund wird dieser heilige Ort auch mit der Sonnengöttin Amaterasu in Verbindung gebracht, der auch der große Shinto-Schrein im nahe gelegenen Ise gewidmet ist.

Für meine Fotos habe ich den Besuch so geplant, dass die Flut kommt. In meinem Fall musste ich bis zum späten Nachmittag warten. Bei Ebbe sind die beiden Felsen nämlich nicht voneinander getrennt, und eine Langzeitbelichtung wäre nicht sehr attraktiv gewesen.

Die Wetterbedingungen waren perfekt für eine Schwarz-Weiß-Aufnahme. Wenig Wind, ruhige See, ein Himmel mit zarten Schleiern und eine blasse Sonne, die jetzt untergeht und die Schatten weich macht.