Bougival, Maurice de Vlaminck (1905)
Der Begriff "Fauvismus" wurde 1905 geprägt, als ein Kritiker mit "wilde Tiere" (les fauves) eine Gruppe von Künstlern bezeichnete, die mit reinen, unrealistischen Farben und aggressiven Pinselstrichen arbeiteten. Vlaminck war zusammen mit Henri Matisse und André Derain der wichtigste Vertreter dieser Bewegung.
Bougival" ist eine der schönsten Kompositionen, die Vlaminck während seiner kurzen, aber produktiven Periode als Fauve-Maler malte. Es zeichnet sich durch eine starke kompositorische Ausgewogenheit, die Harmonie der leuchtenden Farben und die sichere Setzung der Pinselstriche aus. In Anlehnung an die klassische französische Tradition der Landschaftsmalerei gliederte Vlaminck die Leinwand in drei Zonen. Kräftige Gelb- und Rottöne, hervorgehoben durch rosa Farbtupfer, beleben den Vordergrund, während tiefere Grün-, Blau- und Gelbtöne die Mitte des Bildes dominieren. Im Hintergrund erweckt eine weichere Farbmischung den Eindruck einer tieferen räumlichen Vertiefung des Flusses und des Himmels.
