Eine Bergszene, Aostatal, William Turner
Die Region Val d'Aosta liegt hoch in den italienischen Alpen, direkt an der Grenze zum Mont Blanc in Frankreich. Die Alpen waren für J. M. W. Turner eine ständige Quelle der Inspiration, insbesondere in der Zeit von 1840-44, als er jeden Sommer dorthin zurückkehrte, um zu malen. Das Aostatal ist eine Bergszene, ein seltsam verwirrendes Bild, mit seinen geheimnisvollen Schleiern aus wirbelnden Wolken. Das satte Goldbraun des linken Vordergrunds fungiert als eine Art Startpunkt, von dem aus der Betrachter versucht, den treibenden Nebel zu durchdringen, der den Bergpass vor dem Blick verbirgt.
Das Bild weht mit einer spürbaren Energie, die für die Spätzeit des Künstlers charakteristisch ist. Dick aufgetragener Impasto ist oft gebrochen oder "zerbröckelt", und die darunter liegende Farbe leuchtet durch und verleiht der Oberfläche Tiefe und Reichtum. Die Farbschichten werden auch mit transparenten Lasuren aufgebaut, um die leuchtende Wirkung des Lichts durch sich auflösende Wolken zu suggerieren.
Es ist unmöglich zu sagen, ob es sich bei diesem Gemälde lediglich um eine in sich geschlossene Studie atmosphärischer Effekte handelt oder um ein Hintergrundfeld aus Farbe und Textur, das noch den letzten Schliff erhält. Es war Turners Praxis, Leinwände in unvollständigem Zustand nach London, an die Royal Academy oder die British Institution zu schicken und die Bilder dann in letzter Minute zu vollenden. Oft nutzte er den so gen
